Frühgeburt - Leitung der Frühgeburt
- Belastende Situation für das Paar, Kommunikation wichtig
- Diplomierte Hebamme bis 32 SSW, studierende Hebamme ab 32 SSW unter Mithilfe (Hands on) der diplomierten Hebamme, ab 34 SSW Dammschutz durch die studierende Hebamme selber
- ggf. Cerklage- oder Pessarentfernung
- OA obligat hinzu < 37+0 SSW
- Neonatologie frühzeitig informieren, grundsätzlich sollte ein Vorgespräch erfolgen
- Neonatologie anwesend bei Geburt < 35 +0 SSW
- keine frühzeitige Amniotomie, kein forciertes und/oder frühes Pressen
- keine MBU < 34+0 SSW
- Remifentanil PCA ab 36 0/7 SSW möglich
- Indikation für PDA nach üblichen geburtshilflichen Kriterien stellen
- Geburt und Dammschutz / ggf. selektive Episiotomie durch OA
- keine prophylaktische Episiotomie (jedoch bei FG sehr grosszügig indiziert, um Kopfdruck zu vermeiden), vorsichtiger manuell gebremster Austritt des kindlichen Köpfchens aus der Vulva, keine Speculumentbindung
- Abnabelung: Verzögert (nach 60 - 75 Sekunden) Abnabeln (Ausnahme: V.a. fetale Asphyxie, V.a. sofortiger Reanimationsbedarf), Nabelschnur nicht ausstreichen < 28 SSW
- protrahierte Geburtsverläufe vermeiden, ggf. grosszügige Sectioindikation
- Entbindungsmodus siehe Flussdiagramm
- keine Vakuumextraktion vor 34+0 SSW, nur in Ausnahmefällen von 34+0 bis 35+0 SSW oder < 2000g, Alternative: Forceps
- Angebot einer Nachbesprechung im Schwangerenambulatorium
Quellen:
Handbuch Geburtshilfe, Zimmermann, USZ 2018
AWMF Leitlinie Prävention und Therapie der Frühgeburt
Autor: J. Kohl, J. Kreienbühl
Autorisiert: L. Sultan-Beyer
KSW Version: 1.0, 11/2023