LEITSÄTZE Menopause und Hormontherapie

  • Menopausale Hitzewallungen sind nachts > tags
  • Menopausale Schlafstörungen sind v.a. Durchschlafstörungen (klassisch: ±4 Uhr morgens)
  • Menopausale Stimmungsveränderungen sind klassisch Mutlosigkeit, Reizbarkeit, Weinerlichkeit, Antriebslosigkeit, depressive Verstimmung
  • Sexuelle Zufriedenheit/Begehren korreliert bei Frauen nicht mit zirkulierendem Androgenspiegel
  • Bei Frauen über 45 Jahren ist eine Messung von FSH/LH/E2 zur Diagnostik des Menopausenstatus im Allgemeinen nicht indiziert
  • Östrogenhaltige Hormontherapie ist die wirksamste Option bei menopausal bedingten vasomotorischen Symptomen und depressiver Verstimmung
  • Wiederauftreten von vasomotorischen/vegetativen Symptomen unter ausreichend dosierter Hormontherapie ist ein Zeichen für eine Erkrankung (Schilddrüsenfunktionsstörung, Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie, B-Symptomatik usw.)
  • Adipöse Frauen profitieren von einer menopausalen Hormontherapie bezüglich Insulinresistenz und Endometriumprotektion und erhöhen ihr Mammakarzinomrisiko nicht
  • Eine vaginale Östrogen-Dauertherapie kann zusätzlich zur systemischen Therapie gegeben werden
  • Eine vaginale niedrigdosierte Östrogentherapie ist vor allem bei norm-und untergewichtigen Frauen von grossem Vorteil bezüglich urge-Inkontinenz, atrophischen Veränderungen sowie Infektprophylaxe und kann auch bei Zustand nach Mammakarzinom angewendet werden
  • Es gibt kein fixes zeitliches Ende der hormonellen Behandlung: individueller Entscheid der Einnahmedauer nach Vorteilen und Risiken
  • Unter menopausaler Hormontherapie regelmässige (≤ jährliche) Kontrollen vereinbaren
  • Frauen mit vorzeitiger Menopause sollten eine Hormonersatztherapie einnehmen bis zum durchschnittlichen Menopausenalter zur Vermeidung vorzeitiger Osteoporose, kardiovaskulärer Erkrankung und frühzeitigem Tod

Literaturhinweis:
Nice 2022: Menopause, Diagnosis and Management- from Guideline to Practice. Britisch Menopause Society

Autor: K. Schiessl
Version: 1.0, 12/2024