Vaginallaser - Ablauf
Inhaltsverzeichnis- Hintergründe
- Technik
- Kurzinformation
- Konsultation vor Laserbehandlung im Ambulatorium der Frauenklinik - Arzt
- Organisation der Lasersitzung
- Am Behandlungstag
- Quellen
Hintergründe
Das genitourogenitale Syndrom der Menopause (GSM; früher vulvovaginale Atrophie) betrifft ca. 50% aller Frauen in der Menopause, bei Frauen nach Mammakarzinom sogar bis 75%. Durch die fortschreitende chronische Involution des vulvovaginalen Gewebes kommt es zu morphologischen und funktionellen Veränderungen. Die Betroffenen leiden unter vaginaler Trockenheit, Brennen, Dyspareunie, Urge-Symptomatik. Die vulvovaginale Laseranwendung scheint eine gute Alternative zu bereits etablierten Therapien zu sein. Der Vaginallaser stellt eine minimalst-invasive Behandlungsmethode bei GSM dar, insbesondere für Frauen, welche eine Kontraindikation für eine Hormonbehandlung haben wie hormonsensitive Tumorerkrankungen. Verschiedene RCTs zeigten eine vergleichbare Linderung nach Laseranwendungen im Vergleich zur lokalen Oestrogenisierung und eine deutliche Besserung gegenüber einer Placebo-Behandlung. Weitere Anwendungsbereiche, welche allerdings nicht ausreichend belegt sind, können milde Stressurininkontinenz, OAB und Lichen sclerosus sein.
Technik
Für den vulvovaginalen Laser werden verschiedene Wellenlängen verwendet: CO2 (10 600 nm), Erbium:YAG (2940nm), Neodymium:YAG (1064nm). Je nach Programmeinstellungen variiert die Energiedichte (J/cm2), Laserpulsdauer und Pulsfrequenz. Zudem können je nach Lokalisation unterschiedliche Handstücke verwendet werden.
Wir verwenden den für die Behandlung von GSM zugelassenen CO2-Laser MonaLisa Touch (R). Es handelt sich um einen Mikroablative fraktionierte Behandlung, mit sehr geringer optischer Eindringtiefe, welche säulenförmige Mikroläsionen erzeugt. Dies führt zu einer Hitzeschockreaktion mit nachfolgender Wundheilungsreaktion mit Fibroblasenstimulation, Neokollagengenese und Neoangiogenese, was eine Verbesserung der Elastizität und Hydratation der Vaginalwand bewirkt.
Kurzinformation
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Ambulante Laserbehandlungen dauern 10-30min und sollten 3x im Abstand von 1 Monat erfolgen, um einen anhaltenden Effekt (1-2 Jahre) zu erreichen, eine Auffrischung ist nach 1 Jahr möglich
- Der Vaginallaser ist in der Regel nicht schmerzhaft, es ist keine Vor- o. Nachbehandlung nötig, beim Laser der Vulva wird die vorgängige Auftragung von Emla Creme 5% empfohlen
- Nebenwirkungen sind je nach Lasertyp gering und kurzzeitig: Schwellung, Ödeme, verstärkter Fluor, leichte Schmerzen, HWI, selten leichte vaginale Blutungen, Blasenentleerungsstörungen
- Die Symptome verschwinden innert Tagen bis während den ersten 2 Wochen nach der Behandlung
- Es handelt sich um eine Selbstzahlerleistung
- Für eine gute Qualität wird empfohlen, dass der behandelnde Arzt einen Fähigkeitsausweis (Typ II) für Laserbehandlungen der anogenitalen Haut und Schleimhaut vom Schweizerischen Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF) besitzt
Konsultation vor Laserbehandlung im Ambulatorium der Frauenklinik - Arzt
Laser-Aufklärung durchführen und unterschreiben lassen, Fragebogen ausfüllen, danach zum Einscannen in Patientenakte geben
Einverständniserklärung über die Selbstkosten von 500Fr. unterschreiben lassen und an Adminteam weiterleiten
Vaginallaser - Information für Patientin
PAP schriftlich nicht älter als 1 Jahr und unauffällig (Kontrolle, ob vorhanden und Eintrag in amb. KG)
Info an Pat.: am Lasertermin zunächst Bezahlung der 500Fr. beim Admin Schalter mit Debit- oder Kreditkarte.
Organisation der Lasersitzung
Durch Admin- Team Ambi:
Konsultation von 30min Dauer einplanen, die Patientin soll 30min vor Beginn der Lasersitzung eintreffen, erhält dann die Emla-Creme 5% am Empfang und trägt diese auf die Vulva auf (Einwirkzeit 20-30min).
Am Behandlungstag
Vorbereitung Untersuchungszimmer UZ 10
3 Laserschutzbrillen, 2 FFP-Masken
Mona Lisa Touch
Anbringen der Schilder ('Achtung Laser’) an der Tür
Allgemeines
Die Patientin geht zunächst an Admin- Schalter und bezahlt das Depot von 500Fr., erhält Beleg sowie Kopie des Beleges
Bei Mitbehandlung der Vulva trägt die Patientin die Emla-Creme auf die Vulva auf (mind. 20min vor der Sitzung)
Arzt
- Klärung allfälliger Fragen; bei 2. und 3. Sitzung VHS- und VAS Skala wieder ausfüllen
- Spekularuntersuchung mit Nativ- Entnahme
- Nach 30min Einwirkungszeit des LA Gels, Entfernung und sorgfältige Trocknung der Vagina
- Vaginallaserbehandlung siehe: Vaginallaser - Behandlung
- Mitteilen der VHMR: Kein Geschlechtsverkehr und Vollbad für 48h. Lokale Anwendung von fettender Salbe für die Vulva (z.B. Linola, Bepanthen) v.a. in den ersten 48h.
- Festlegen des nächsten Termins, Pat. geht dafür ins Ambi zum Admin Team oder Pat. meldet sich s/s (normalerweise werden drei Lasersitzungen im Abstand von 4-6 Wochen durchgeführt)
Nach Lasertherapie:
- Reinigung Laser und Zimmer (MPA)
Quellen
SGGG, Expertenbrief No. 69, Anwendungen, Anforderungen und Evidenz der vulvovaginalen / urogynäkologischen Lasertherapie in der Gynäkologie – eine neue konservative Therapie
SZD 3/2020 "Genitourinary syndrome of the menopause", Lasertherapie als Option bei vulvovaginaler Atrophie, Harald Meden
Autor: D. Leu
KSW-Version: 1.0, 06/2025