Schmerztherapie unter der Geburt KSW
Inhaltsverzeichnis- Begriffe und Abkürzungen
- Alternative Methoden
- Systemische Analgesie
- Nalbuphinhydrochlorid (Nalbuphin OrPha®)
- TENS- Transkutane elektronische Nervenstimulation
- Literatur
Begriffe und Abkürzungen
- AP = Austreibungsperiode
- EP = Eröffnungsperiode
- HWZ = Halbwertszeit
- EDA = Epiduralanästhesie
- PCA = Patient-Controlled Analgesia
Alternative Methoden
- Mobilisation
- Massage
- Homöopathie
- Akupunktur
- Akupressur
- Entspannungsbad
- TENS, Transkutane elektronische Nervenstimulation
Systemische Analgesie
Scopolaminbutylbromid (Buscopan®)
- Supp. oder Drag. à 10 mg, Amp. à 20 mg
→ bei starken Schmerzen 1 Amp. i.v. - Maximale Tagesdosis 100 mg/d
- Spasmolytische Wirkung
- Kontraindikationen: Myasthenia gravis, Megakolon
- Einsatzbereich: Latenzphase zur Cervixerweiterung und Schmerzreduktion
Tramadol HCI (Tramal®)
- Amp. oder Supp. à 100 mg, Tropfen 100 mg/ml, Kapseln à 50 mg
- Dosierung: 50-100 mg alle 4-6 h, max. Tagesdosis 400 mg/d
- Meist ungenügende Wirkung bei geburtswirksamen Wehen, kann zur Überbrückung von Wartezeiten auf eine EDA verwendet erden
- Nebenwirkungen: Übelkeit (15%), Schwindel (14%), Erbrechen (9%), Mundtrockenheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Benommenheit
- Kontraindikationen: akute Alkohol-, Schlafmittel-, Analgetika-, Opioid- oder Psychopharmaka Intoxikationen, MAO-Hemmer-Einnahme innerhalb der letzten 14 Tage
- Einsatzbereich: Latenzphase
Nalbuphinhydrochlorid (Nalbuphin OrPha®)
s. Artikel Nalbuphin OrPha
Remifentanil PCA
Remifentanil (Ultiva®): s. im Intranet: Klinik für Anästhesiologie, Standards/SOP, anästhesiologische Standards, Gynäkologie und Geburtshilfe, Remifentanil PCA-Weisung für Hebammen, Anästhesisten, Geburtshelfer.pdf, verfasst von Dres N. Meier / J. Brandenberg, genehmigt durch: Dr. G. Meili/Prof. Dr. M. Ganter 23.06.2020
EDA, Spinale Sub partu
siehe eigener Eintrag EDA - Geburtshilfliche Periduralanästhesie
TENS- Transkutane elektronische Nervenstimulation
Ergebnisse aus den jüngsten Jahren zeigen, dass TENS durchaus eine signifikante Senkung der Schmerzen erzielte und dass der Bedarf für pharmazeutische Analgetika hinausgezögert wurde – vorausgesetzt TENS wurde von Beginn der aktiven Geburtsphase an genutzt [18]. Eine weitere Studie kam zu ähnlichen Schlussfolgerungen: Im Gegensatz zur Kontrollgruppe berichteten Frauen mit TENS von signifikanter Schmerzlinderung während der aktiven Geburtsphase und kurz nach der Geburt.
Keine Studie konnte Nebeneffekte im Zusammenhang mit TENS aufzeigen und es gab keine Unterschiede im Outcome von Neugeborenen, wenn TENS angewendet wurde. Dadurch lässt sich TENS derzeit aus wissenschaftlicher Sicht als sichere Methode bezeichnen.
Kontraindikationen
Kontraindikationen: schwere Herzfehler, Herzschrittmacher und Epilepsie. Aufgrund der elektrischen Leitfähigkeit, ist die gleichzeitige Anwendung von Hydrotherapie (z. B. Dusche, Wanne oder Gebärpool) ausgeschlossen.
Literatur
Hultsch Anna et al., TENS – transkutane elektronische Nervenstimulation zur Schmerzbewältigung während der Geburt, Hebamme 2019; 32(04): 39-44
Santos Santana L. et al. Transcutaneous electrical nerve stimulation (TENS) reduces pain and postpones the need for pharmacological analgesia during labour: a randomised trial. Journal of Physiotheraphy 2016; 62: 29-34
Shahoei R, Shahghebi S, Rezaei M. et al. The effect of transcutaneous electrical nerve stimulation on the severity of labor pain among nulliparous women: A clinical trial. Complementary Therapies in Clinical Practice 2017; 28: 176-180
Autor: C Hauser, I Kaufmann
Überarbeitet: S. Brylski, L. Sultan-Beyer
KSW-Version: 1.0, 03/2024