Serompunktion Brust

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Indikation

Die Indikation zur Serompunktion soll nur bei klinisch relevantem Serom (Patientin hat Schmerzen, Bewegungseinschränkung) oder Infekt (Mikrobiologische Diagnostik) durchgeführt werden. Die Serompunktionen sind extrem zurückhaltend zu stellen, da sie die Rekonstruktion kosmetisch negativ beeinflussen können. Wenn möglich vorher Rücksprache mit Brustchirurg nehmen.

Cave: Patientinnen nach Implantat-basierter Brustrekonstruktion: Punktionen werden nur durch Brustchirurgie oder Plastische Chirurgie indiziert und durchgeführt.

Materialien

  • 1x Moltex
  • 1 x Wundversorgungsset Octenisept
  • 1x Gelbe oder Rosa Nadel
  • 1x Heidelberger Verlängerung (Infusion)
  • 1 x 20 ml Spritze
  • Passende sterile Handschuhe, unsterile Handschuhe für Zudiener

Durchführung

  • Moltex unter die zu behandelnde Seite der Frau legen (Kleiderschutz!); Kleider nach Bedarf schützen
  • Schale im Wundversorgungsset mit Octenisept füllen
  • Desinfektion der Punktionsstelle (diese liegt üblicherweise auf dem Narbenstrang)
  • Nadel an die Heidelberger Infusionsverlängerung stecken, das andere Ende an die 20 ml Spritze
  • Ärztin punktiert unter sonographischer Sicht. MPA zieht an der Spritze die Flüssigkeit ab.
  • Ein Eimer liegt bereit zum Verwerfen des Punktates, ausser es muss zur Mikrobiologiediagnostik eingesandt werden.
  • Mepilex-Pflaster auf die Punktionsstelle

Entsorgung und Reinigung

  • Nadel in gelben Entsorgungseimer
  • Liege reinigen/desinfizieren

Weitere Informationen

  • Da das Narbengewebe unsensibel ist, braucht es in der Regel keine Lokalanästhesie
  • Ein Serom bildet sich oft nach Ablatio oder Mastektomie; dies kann sich mehrere Male wiederholen
  • Patient oder Patientin so informieren, dass er/sie sich melden soll, wenn die Serombildung störend und/oder hörbar ist bei Bewegung
  • Nur in seltenen Fällen muss die Seromflüssigkeit im Labor untersucht werden

Autor: R. Satler
Überarbeitet: D. Vorburger
KSW-Version: 2.0, 03/2025